„Mit der Digitalisierung verändert sich der Führungsrahmen für Führungskräfte seit Jahren und bietet den Mutigen, die sich auf diese neuen Methoden einlassen, mehr Flexibilität und Automatisierung. Mit COVID-19 war einer der beschleunigten Aspekte der Digitalisierung die Führung auf Distanz, welche für eine Vielzahl von Führungskräften Realität wurde.“
Führung auf Distanz bedeutet, ein virtuelles Team zu führen und damit die Mitarbeitenden, ihr Verhalten und ihre Motivation aus der Ferne positiv zu steuern – immer im Einklang mit den gesetzten Unternehmenszielen (Avantgarde Experts, 2020). Doch was sind relevante Prinzipien für erfolgreiche Führung auf Distanz? In diesem Artikel stelle ich Ihnen drei zentrale Erfolgsfaktoren vor: Vertrauen, Flexibilität und Kreativität.
Drei zentrale Erfolgsfaktoren für Führung auf Distanz:
- Vertrauen: Das gegenseitige Vertrauen zwischen Führungskräften und Mitarbeitern ist entscheidend dafür, dass Führung auf Distanz funktioniert. Einerseits sollte die Führungskraft kein Mikromanagement betreiben, sondern klare Ziele, klar definierte Aufgaben und strukturierte Prozesse vorgeben und darauf vertrauen, dass die Mitarbeitenden diese Aspekte befolgen. Auf der anderen Seite sollten die Mitarbeiter Ergebnisse liefern, um zu zeigen, dass das Vertrauen ihres Vorgesetzten respektiert wird, indem sie selbstständig arbeiten und unternehmerisch denken.
- Flexibilität: Führungskräfte müssen die Vorlieben der Mitarbeitenden bezüglich des Homeoffice verstehen und mit den geschäftlichen Anforderungen in Einklang bringen. Einerseits ziehen es manche Mitarbeitende vor, aus der Ferne zu arbeiten (z. B. wegen der geringeren Wahrscheinlichkeit, dem COVID-19-Virus ausgesetzt zu sein). Auf der anderen Seite möchten andere Mitarbeitende ins Büro gehen (allenfalls sind sie extrovertierter und treffen sich gerne persönlich mit Teamkollegen). Dennoch kann es für das Unternehmen relevant sein, Mitarbeitende vor Ort arbeiten zu lassen, z. B. weil eine intensive Teamarbeit vor Ort aufgrund dringender Termine wichtig ist. Führungskräfte sollten die individuellen Bedürfnisse der Mitarbeitenden verstehen und diese mit den geschäftlichen Anforderungen abgleichen. Auf diese Weise ist es möglich, eine Lösung zu finden, die alle Parteien zufriedenstellt.
- Kreativität: Das Umdenken, welches das Aufkommen der «Übernacht-Pandemie» erfordert, bringt die Herausforderung mit sich, dass Führungskräfte innovative digitale Formen der Zusammenarbeit, der Teambildung und des Stakeholder-Managements schaffen müssen. Digitale Tools können persönliche Meetings nicht vollständig ersetzen, aber auch physische Treffen mit allen Mitarbeitenden oder Stakeholdern sind unter Umständen nicht möglich. So könnten Führungskräfte Zusammenarbeitsanlässe als digitale Lunchs organisieren, hybride Formate von Teambuilding-Aktivitäten, indem sie ein thematisches Care-Paket im Vorfeld eines digitalen Events versenden und personalisiertes Stakeholder-Management, indem sie handgeschriebene Karten als Dank für die Zusammenarbeit versenden.
Fazit
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Führung auf Distanz noch mehr zur Praxis geworden ist. Drei zentrale Erfolgsfaktoren für das Führen aus der Distanz sind Vertrauen, Flexibilität und Kreativität. Beispielsweise ist gegenseitiges Vertrauen zwischen Führungskräften und Mitarbeitenden entscheidend, damit jede Partei die Geschäftsziele erreicht. Flexibilität ermöglicht es, eine Lösung für das Thema Homeoffice zu finden. Schliesslich ist Kreativität relevant, um Formen der Zusammenarbeit, teambildende Massnahmen und das Stakeholder-Management neu zu gestalten.